BMW will neuntes Rekordjahr in Serie

    Der BMW X4 M40d

    BMW hat 2017 sein achtes Rekordjahr in Serie erzielt. Trotz signifikant höherer Vorleistungen hat das Unternehmen Bestwerte bei Absatz, Umsatz und Ergebnis verzeichnet. Zudem lieferte BMW erstmals in einem Jahr mehr als 100 000 E-Fahrzeuge aus. Im Rahmen der Strategie „Number One > Next“ treibt BMW dabei die Transformation der Mobilitätsbranche entlang der ACES-Zukunftsfelder Automated, Connected, Electrified und Services intensiv voran

    2017: Rekordjahr bei Absatz, Umsatz und Ergebnis

    Die Auslieferungen der BMW Group stiegen 2017 um 4,1 Prozent auf 2 463 526 (Vorjahr: 2.367.603) Einheiten und erreichten einen neuen Höchstwert. Damit blieb BMW mit ihren drei Premium-Marken BMW, Mini und Rolls-Royce erneut der weltweit führende Hersteller von Premiumautomobilen. Der Absatz elektrifizierter Fahrzeuge stieg um 65,6 Prozent auf 103 080 Einheiten. Dazu trug maßgeblich der rein elektrisch angetriebene BMW i3 bei, dessen Absatz seit dem Marktstart 2013 in jedem Jahr gestiegen ist. 2018 will BMW ihren Absatz elektrifizierter Fahrzeuge auf mindestens 140 000 Einheiten steigern und bis Ende 2019 insgesamt mehr als eine halbe Million elektrifizierte Fahrzeuge auf die Straße gebracht haben.

    Der Konzernumsatz legte 2017 auf den Höchstwert von 98 678 Millionen Euro (Vorjahr: 94 163 Millionen Euro / +4,8 Prozent) zu. Währungseffekte haben den Anstieg dabei leicht gebremst. Das Ergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) stieg um 5,3 Prozent auf 9 880 (Vorjahr: 9 386) Millionen Euro. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) wuchs – auch begünstigt durch Bewertungseffekte – deutlich um 10,2 Prozent und lag mit 10 655 (Vorjahr: 9 665) Millionen Euro erstmals bei mehr als zehn Milliarden Euro. Wie im Vorjahr erzielten auch 2017 alle operativen Segmente – Automobile, Motorräder und Finanzdienstleistungen – Rekordergebnisse vor Steuern und trugen damit zu dem Wachstum bei. Die Umsatzrendite vor Steuern (EBT Marge) des Konzerns stieg auf 10,8 Prozent (Vorjahr: 10,3 Prozent). Damit belegt BMW einen Spitzenplatz bei der Profitabilität in der Automobilbranche.

    Die Ertragsteuern beliefen sich im Berichtsjahr auf 1 949 Millionen Euro (Vorjahr: 2 755 Millionen Euro). Der im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringere Steueraufwand resultiert im Wesentlichen aus der Senkung des US-Bundeskörperschaftsteuersatzes von 35 Prozent auf 21 Prozent ab 1. Januar 2018, die bei der Bewertung der latenten Steuern zum 31. Dezember 2017 zu berücksichtigen war. Diese Neubewertung führte im Berichtsjahr insgesamt zu einem positiven Effekt auf die erfolgswirksamen latenten Ertragsteuern in Höhe von 977 Millionen Euro. Dadurch begünstigt stieg der Konzernüberschuss auf 8 706 Millionen Euro (Vorjahr: 6 910 Millionen Euro / +26,0 Prozent).

    Nicolas Peter, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen, sagte: „Wir haben vergangenes Jahr rund eine Milliarde Euro mehr für Forschung und Entwicklung aufgewendet als 2016 – und trotzdem unser operatives Ergebnis steigern können. Das verstehen wir unter nachhaltiger Profitabilität.“ Im Jahr 2017 hat BMW ihre Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Vergleich zum Vorjahr um 18,3 Prozent auf 6 108 (Vorjahr: 5 164) Millionen Euro gesteigert. Die Forschungs- und Entwicklungsquote lag bei 6,2 Prozent (Vorjahr: 5,5 Prozent) vom Konzernumsatz.

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    „Im Jahr 2018 erwarten wir den vorläufigen Höchstwert unserer Quote für Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Gegenüber 2017 rechnen wir nochmals mit einem zusätzlichen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag. Diese zusätzlichen Vorleistungen müssen wir uns durch eine starke Leistungsseite sowie konsequente Effizienz und einen klaren Fokus auf der Ausgabenseite erarbeiten“, sagte Peter.

    BMW schlägt Dividende von 4 Euro je Stammaktie vor

    „Ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter. Mit ihrem beispielhaften Engagement sind sie die treibende Kraft unserer Erfolgsgeschichte“, sagte Krüger. „Deswegen zahlen wir unseren festangestellten Mitarbeitern am Standort Deutschland die höchste Erfolgsbeteiligung im Wettbewerbsvergleich.“ Zudem schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 17. Mai 2018 vor, die Dividende auf den neuen Höchstwert von 4,00 (Vorjahr: 3,50) Euro je Stammaktie und 4,02 (Vorjahr: 3,52) Euro je Vorzugsaktie anzuheben. Die Ausschüttungsquote liegt mit 30,2 Prozent (Vorjahr: 33,3 Prozent) im Zielkorridor von 30 bis 40 Prozent. „Der Vorschlag für eine deutliche Erhöhung der Dividende ist ein Signal der Zuversicht, dass das Unternehmen richtig aufgestellt ist, um seinen nachhaltigen Erfolgskurs in Zukunft konsequent fortzusetzen“, sagte Krüger.

    Segment Automobile konstant profitabel

    Im Segment Automobile legten die Umsatzerlöse vergangenes Jahr dank der erfreulichen Absatzentwicklung um 2,5 Prozent auf 88 581 (Vorjahr: 86 424) Millionen Euro zu. Das EBIT stieg leicht um 2,2 Prozent auf 7 863 (Vorjahr: 7 695) Millionen Euro. Die EBIT-Marge belief sich damit wie im Vorjahr auf 8,9 Prozent und lag seit 2010 das achte Geschäftsjahr in Folge im angestrebten Renditekorridor von 8 Prozent bis 10 Prozent oder darüber. Das Segmentergebnis vor Steuern wuchs um 9,8 Prozent auf den Höchstwert von 8 691 (Vorjahr: 7 916) Millionen Euro.

    Von der Marke BMW wurden 2017 erneut mehr als zwei Millionen Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Der Absatz legte um 4,2 Prozent auf 2.088.283 (Vorjahr: 2 003 359) Automobile zu. Die Fahrzeuge der X-Familie waren dabei weiterhin ein signifikanter Wachstumstreiber: Ihr Absatz legte gegenüber dem Vorjahr um 9,6 Prozent zu – und das trotz des seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres laufenden Modellwechsels beim X3. Nach Abschluss ihres Modellwechsels erreichte die neue 5er Limousine im Dezember ein Wachstum von über 55 Prozent. Im Gesamtjahr 2017 stieg der Absatz der weltweit führenden Premium Business Limousine um 6,3 Prozent auf 291.856 Einheiten. Zu den weiteren Modellen, die 2017 zum Wachstum der Marke beigetragen haben, gehören unter anderem die 1er Reihe (201 968 / +14,7 Prozent) und das Flaggschiff der Marke, der 7er (64 311 / +4,5 Prozent).

    Die Marke Mini erzielte 2017 mit 371 881 weltweiten Kundenauslieferungen und einem Zuwachs von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen neuen Absatzrekord im Rekordjahr. Der neue Mini Countryman verzeichnete einen Absatzsprung um 30,0 Prozent (84 441). Einen weiteren wichtigen Beitrag zum Absatzerfolg der Marke leistete das Mini Cabrio mit einem Zuwachs um 12,0 Prozent (33 317).

    Rolls-Royce Motor Cars lieferte 2017 weltweit 3 362 Automobile (-16,2 Prozent) an Kunden in fast 50 Ländern aus. Dieses Ergebnis wurde trotz der Tatsache erzielt, dass der Phantom im gesamten Jahr durch den Modellwechsel nicht verfügbar war und sich der wichtige Markt im Nahen Osten unbeständig zeigte. Der neue Phantom wurde im Juli in London der Weltöffentlichkeit vorgestellt und verzeichnet bereits eine hohe Anzahl an Vorbestellungen. Die ersten Kunden haben den neuen Phantom Anfang 2018 erhalten.

    BMW verfolgt ausbalancierten Absatz

    In Asien gewann der BMW Group Absatz im Jahr 2017 nochmals deutlich an Fahrt. Mit insgesamt 848 826 Fahrzeugen der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce wurde dort ein zweistelliges Plus von 13,6 Prozent erzielt (Vorjahr: 747 291 Automobile). Der Markt in China leistete dazu mit 595 020 Auslieferungen einen wichtigen Beitrag (Vorjahr: 516 785 Automobile / +15,1 Prozent).

    In Europa lieferte BMW im Jahr 2017 insgesamt 1 101 760 Fahrzeuge ihrer Konzernmarken aus und hielt das hohe Absatzniveau aus dem Vorjahr (Vorjahr: 1 092 155 Automobile / +0,9 Prozent). In Großbritannien blieb der Absatz mit 241 674 Fahrzeugen unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 252 205 Einheiten /  4,2 Prozent). Dagegen stieg der Absatz in Frankreich im Rekordjahr auf 89 957 Fahrzeuge (Vorjahr: 84 305 / +6,7 Prozent). In Italien legten die Auslieferungen ebenfalls zu und beliefen sich auf 86 663 Einheiten (Vorjahr: 83 765 / +3,5 Prozent).

    Die Region Amerika verzeichnete über das Gesamtjahr einen leichten Rückgang bei den Auslieferungen (451 136 / -2,0 Prozent), wobei die begrenzte Verfügbarkeit der BMW X Modelle den Absatz beeinträchtigte. In einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld verzeichneten die USA mit 353 819 Automobilen einen leichten Rückgang (Vorjahr: 366 493 / -3,5 Prozent). Jedoch war im vierten Quartal 2017 eine Trendwende sowohl in den USA (98 137 Automobile; Vorjahr: 96 609 Automobile / +1,6 Prozent) als auch auf dem gesamten Kontinent (124 547 Automobile; Vorjahr: 122 393 Automobile / +1,8 Prozent) zu beobachten.

    BMW liefert erstmals über 150 000 Motorräder aus

    Auch für das Segment Motorräder war 2017 ein Rekordjahr. Der Absatz legte deutlich um 13,2 Prozent auf 164 153 (Vorjahr: 145 032) ausgelieferte Motorräder und Maxi-Scooter zu. Das war der siebte Absatzrekord in Folge und das erste Mal, dass in einem Jahr die Marke von 150 000 Einheiten übertroffen wurde.

    Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr ebenfalls deutlich auf 2 283 Millionen Euro (Vorjahr: 2 069 Millionen Euro / +10,3 Prozent). Auch das EBIT legte deutlich auf 207 Millionen Euro (Vorjahr: 187 Millionen Euro / +10,7 Prozent) zu. Wie im Segment Automobile strebt BMW auch im Segment Motorräder eine EBIT-Marge im Korridor von 8-10 Prozent an. Im Geschäftsjahr 2017 lag der Wert bei 9,1 Prozent (Vorjahr: 9,0 Prozent). Das Ergebnis vor Steuern stieg um 10,8 Prozent auf 205 (Vorjahr: 185) Millionen Euro

    Finanzdienstleistungen sind im Rekordjahr

    Das Segment Finanzdienstleistungen konnte seine positive Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr ebenfalls fortsetzen. 2017 stieg die Zahl der abgeschlossenen Neuverträge mit Endkunden leicht auf 1 828 604 (Vorjahr: 1 811 157 / +1,0 Prozent). Zum 31. Dezember 2017 umfasste der Bestand insgesamt 5.380.785 betreute Verträge und legte damit gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent zu (Vorjahr: 5 114 906 Verträge). Der Segmentumsatz legte um 7,3 Prozent auf 27 567 (Vorjahr: 25 681) Millionen Euro zu. Das Ergebnis vor Steuern lag mit 2207 (Vorjahr: 2166) Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau (+1,9 Prozent).

    Mitarbeiter- und Auszubildendenzahl gestiegen

    Die Zahl der Mitarbeiter legte 2017 um 4,2 Prozent zu. Weltweit waren insgesamt 129 932 (Vorjahr: 124 729) Mitarbeiter bei der BMW Group beschäftigt. Eine wesentliche Rolle für den Anstieg spielten Projekte im Zusammenhang mit der Elektrifizierung von Fahrzeugen und dem autonomen Fahren. Auch das Wachstum im Automobil- und Motorradgeschäft sowie der Ausbau von Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen führten zum Aufbau. BMW legt unverändert großen Wert auf ihre Ausbildungsaktivitäten und hat 2017 erneut rund 350 Millionen Euro in Aus- und Weiterbildungsprogramme investiert. Insgesamt beschäftigte BMW zum Stichtag weltweit mehr als 4 750 junge Menschen in Berufsausbildung und Nachwuchsförderprogrammen.

    BMW strebt Auslieferungsanstieg für 2018 an

    Für 2018 geht BMW von einem Anstieg der weltweiten Auslieferungen aus. Dabei dürften die steigende Verfügbarkeit des neuen X3 sowie neue emotionale Produkte wie der Z4 oder der neue 8er für zusätzlichen Schwung sorgen. „Wir streben im laufenden Jahr einen leichten Zuwachs der Auslieferungen auf einen neuen Höchstwert an“, erklärte Krüger. Dabei geht BMW weiterhin von einem politisch und wirtschaftlich volatilen globalen Umfeld aus.

    Text:
    Dennis Gauert

    Bild:
    BMW Group

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