1979er BMW 323i E21

    1979er BMW 323i E21

    Sportlichen 1979er BMW 323i E21 fit für die Rennstrecke gemacht

    1979er BMW 323i E21Angesichts der ruhmreichen BMW-Erfolge im Motorsport liegt es nahe, sich auch seinen persönlichen Fan-BMW im Look eines Rennboliden zu stylen. Alfons Seibold ging ein paar Schritte weiter: Aus einem 323i mit Schnitzer-Leistungskit baute er einen klassischen Tourenwagen-Renner, der nun tatsächlich bei historischen Rennveranstaltungen an den Start geht. So sorgen die Renn-Zutaten nicht nur für feine Optik, sondern überzeugen obendrein mit ihrer Funktion.

    Beispiel Semislicks: Der 323i rollt auf straßenzugelassenen Nankang-Rennreifen vom Typ „Sportnex AR-1“ in der Dimension 205/50 ZR15. Vorne sitzen BBS/Mahle-Räder in 7 x 15 Zoll in den Radkästen, hinten ducken sich 8-Zöller von Lenso in Mehrteileroptik ins Radhaus. Und das Gewindefahrwerk von KW hört nicht umsonst auf den Namen „Competition“. Da passt die 45% Sperre in der Hinterachse ideal ins Bild.

    Alfons und sein 1979er BMW 323i E211979er BMW 323i E21

    Seit Alfons 19 Jahre alt war, begeisterte er sich für den Motorsport – und für die Marke BMW. Zuerst fuhr er mit Kumpels zu DTM- und STW-Rennen; ab etwa 2001 fand er Zugang zur Slalom- und Bergrennszene und lernte Gleichgesinnte mit einem Faible für die weiß-blaue Marke kennen. Schließlich glückte dem heute 48-Jährigen der Einstieg ins direkte Renngeschehen. „Das war bei einem historischen Bergrennen in Österreich 2005; mit meinen 34 Lenzen war ich damals eher ein Späteinsteiger“, schmunzelt der gelernte Schreiner. Das Auto: der 323i auf diesen Seiten.

    Den Wagen besaß Alfons zu dieser Zeit bereits acht Jahre lang. Und er hatte etliche Arbeitsstunden in den E21 investiert. Der am 14.12.1979 erstmals zugelassene 323i trug beim Kauf 1997 bereits das Kamei-Spoilerpaket, das vom Erstbesitzer angebracht worden war. Da Alfons einige typische E21-Roststellen entdeckt hatte, entschloss er sich zur Komplettzerlegung, um die Karosse wieder in einen einwandfreien Zustand zu versetzen. Ein Fachbetrieb übernahm anschließend die Neulackierung im originalen „Alpinweiß“, wobei der BMW-Fan für ein neues Motorsport-Streifendekor sorgte.

    E21

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    Racing is in my blood

    Im Laufe der Zeit verfeinerte er die Außenhaut mit DTM-Tropfenspiegeln, Dachspoiler und einer Kunststoff-Motorhaube des tschechischen Anbieters Pesch: „Zur Zeit ist die GfK-Haube drauf, aber die Blechhaube hab ich noch zuhause“, berichtet Alfons. Der Gewichtseinsparung diente auch die rundum eingesetzte Makrolon-Verglasung (außer Frontscheibe) nebst seitlichen Schiebefenstern vorn.

    Beim Kauf war der 2.316 ccm-Reihensechszylinder mit 143 PS bereits mit einem Leistungskit von AC Schnitzer ausgerüstet, das den Motor auf 163 PS brachte. Doch die modifizierte K-Jetronic-Einspritzanlage machte Mucken: „Ich hab bei Schnitzer wegen einer Komplettüberholung angefragt, aber das war sehr teuer“, erinnert sich der aus dem Raum Passau stammende Bayer. Gemeinsam mit seinem Kollegen Heinz Edelmann entschloss er sich den 323i-Motor selbst umzubauen. Dabei entstand ein 2,5-Liter-Vergaseraggregat mit E21524 td-Kurbelwelle, Mahle-Rennkolben, 296°-Nockenwelle und VGS Motorsport-Gemischbatterie. Offene Luftansaugtrichter sorgen nicht nur bei abgenommener Haube für augenschmeichelnde Optik, sondern kommen auch den Lauschorganen von Racing Fans zugute.

    Um beim Histo-Cup Austria, Slalom-Konkurrenzen oder der ADAC Salzburgring Classic anzutreten, fehlte aber noch ein rennmäßiges, leichteres 1979er BMW 323i E21Innenleben – „obwohl da wirklich eine schöne Recaro-Ausstattung drin war“, wie Alfons berichtet. Heute ist alles bis auf die Türverkleidungen ausgeräumt. Es gibt einen Überrollkäfig, H-Gurte, Vollschalensitze, Zusatzanzeigen und ein 35er Sparco-Steuer. Ganz schlank fiel die neue, mit Carbon überzogene, Mittelkonsole aus und einen Start-Knopf gibt es auch.

    Mit zwei zweiten Plätzen in seiner Klasse, darunter beim Histo Cup in Brünn, kann sich Alfons‘ bisherige 323i-Bilanz sehen lassen. Die Freude des langjährigen Mitglieds im BMW 02-Club Niederbayern lässt dabei nicht nach – im Gegenteil: sie hat bereits Sohn Benedikt erfasst, der mit 17 Jahren bereits bei ADAC Slalom-Veranstaltungen antritt. Mit welchem Wagen? Natürlich BMW; aktuell zirkelt er einen E36 um die Pylonen.

    Text: Gerald Sandrieser
    Fotos: Frank Schwichtenberg

     

    FEATURE FACTS1979er BMW 323i E21

    • Motor: M20B23-Reihensechszylinder, ohc, Basis 2.316 ccm, Hubraumerweiterung auf rund 2,5 Liter, circa 200 PS, Kurbelwelle vom 524 td (E28), Mahle-Rennsportkolben, 296°-Nockenwelle, drei 42er Weber-Doppelvergaser (VGS Motorsport-Anlage), offene Ansaugtrichter
    • Kraftübertragung: 5-Gang-Sportgetriebe (BMW), ZF-Sperrdifferenzial 45%, Heckantrieb
    • Vorderachse: Einzelradaufhängung an Querlenkern und McPherson-Federbeinen, Querstabilisator, Domstrebe
    • Hinterachse: Schräglenkerachse, Federbeine, Schraubenfedern, Querstabilisator
    • Fahrwerk: KW-Gewinde „Competition“ Rennsportfahrwerk
    • Bremsen: Scheibenbremsen vorn 255 mm/hinten 258 mm
    • Räder: BBS/Mahle in 7 x 15“ ET 13 vorn und Lenso in Mehrteileroptik 8 x 15“ ET 20 hinten
    • Reifen: Nankang „Sportnex AR-1“ in 205/50 ZR15
    • Karosserie: Frontspoiler, Seitenschweller, Heckschürzenecken und Heckspoiler von Kamei; DTM-Tropfenspiegel, Dachspoiler und Gfk-Motorhaube mit Rennsport-Haubenverschlüssen von Pesch Motorsport; Makrolon-Verglasung (außer Frontscheibe) mit seitlichen Schiebefenstern, M-Rennsportdekor, Neulackierung im Originalfarbton „Alpinweiß“
    • Interieur: 350 mm Sparco-Lederlenkrad, Wiechers-Überrollkäfig, Recaro-Vollschalen, Sabelt H-Gurte, Start/Stopp-Knopf, Not-Aus-Schalter, Eigenbau-Mittelkonsole und -Schaltstock, drei Equus-zusatzinstrumente für Spannung, Öltemperatur und Öldruck; Innenausstattung und Rückbank bis auf vordere Türverkleidungen entfernt, Riffelblech-Fußmatten

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